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Im Takt ihrer Hufe – Eine Begegnung mit Pferden im Mühlviertel

Der Hufschmied Benjamin Allmer bereitet seinen Noriker zum Beschlag vor, der aus Polen stammende Maler und Bildhauer Andjé Pietrzyk skizziert ein Pferd für seine Skulptur und Petra Schwaiger vom Therapiehof Zimtsternhof bereitet den Wallach Bolero für eine Reitstunde mit einem Mädchen vor. Allen dreien gemeinsam ist ihre Liebe zu Pferden und zu ihrer Heimat, dem Mühlviertel. In einem ÖSTERREICH-BILD aus dem Landesstudio Oberösterreich zeigt Kameramann Alex Limberger Menschen aus unterschiedlichsten Berufen mit einer außergewöhnlichen Liebe zu Pferden.

Silvia und Gerry satteln im Morgengrauen ihre Pferde Sissi und Carrie. Sie reiten in den ersten Sonnenstrahlen los. Ihr Ziel ist die Franz-Josefs-Warte am Sternstein. Ruhig reiten sie nebeneinander – zwischen Alleen, durch Hohlwege, entlang an Steinmauern, die an eine irische Landschaft erinnert. Unterhalb der Warte öffnet sich der Wald zu einer kahlen, unwirklich scheinenden Weite, bis sich auf der Warte selbst ein atemberaubenden Rundumblick vom Mühlviertel bis nach Tschechien öffnet.

Der Sattler Anton Mayrhofer erzeugt in Altenberg bei Linz Sättel, die sowohl die Western- als auch die Sportreiterei in sich vereint und sich weltweiter Nachfrage erfreut. Mayrhofer besitzt ein Patent auf die stabilisierende Innenkonstruktion seines Reitsattels, dem so genannten Sattelbaum. Werbung hat er keine mehr nötig, weil er schon jetzt an seine Kapazitätsgrenzen stößt, mit Lieferzeiten von etwa einem Jahr. Vor zwei Jahren ist seine Frau gestorben, geblieben ist ihm ihr Pferd Willy, das ihm noch immer Trost spendet.

Jenen Moment, in dem sich ein Mensch in den Augen eines Pferdes widerspiegelt, empfindet der Künstler Andje Pietrzyk als besonders bewegend. Er ist mit Pferden auf dem Hof seiner Großeltern in Polen aufgewachsen und erliegt seither ihrer Ästhetik und ihrer Kraft. Daher fanden sie schon immer Eingang in sein künstlerisches Schaffen, ob als Skizzen oder als Skulpturen.

Auf dem Therapiereithof Zimtsternhof wartet die kleine Elena, die von Pflegeeltern adoptiert wurde, bis ihr „vierbeiniger Held“ Bolero gesattelt ist. Pferde werden unterstützend etwa dort eingesetzt, wo es besonders schwierig ist, Zugänge zu verschlossenen Kindern zu finden.  Pferde können in solchen Situationen Wunder wirken und ein Therapeut kann plötzlich ein kleines Fenster nützen, einen Draht zu seinen jungen Klienten finden und mit ihnen arbeiten.

Nach einem Wanderritt quer durch Österreich hat Benjamin Allmer im Mühlviertel, nahe Königswiesen, seinen Platz gefunden und den Beruf des Hufschmieds ergriffen. Und auch Silvia Leebs Herz schlägt schließlich für diese Tiere, deshalb sorgt sie für deren Wohlbefinden als so genannte Omnipathin. Das bedeutet, dass sie mit sanften Griffen Blockaden in Knochen, Gelenken, Bindegeweben, Muskeln behandelt.

 

Kamera & Gestaltung: Lukas Kronsteiner & Alex Limberger

Kameraassistent: Michael Leumüller

Schnitt: Dinko Draganovic

Ton, Sounddesign & Mischung: Dominik Kostolnik

©2021

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